22 November 2006

Tierschutz im Internet

Bei vielem, was man im Internet findet, kann man nur den Kopf schütteln - im Moment gibt es eine aktuelle Diskussion zum Thema Tierschutz, bei der sich mir die Nackenhaare sträuben:
Erwachsene Menschen, die es besser wissen sollten, raten öffentlich zum Diebstahl einer Katze.

Keiner kennt die realen Gegebenheiten und alle sind sich so einig, dass das die einzige und richtige Möglichkeit ist - aufgrund einer Schilderung eines Nachbarn. Keiner hat auch nur einmal die Tierhalterin gefragt, ob das alles so stimmt und wieso sie so handelt.

Statt eine Lösung zu finden und der Frau Hilfe anzubieten, soll das Tier in einer Nacht- und Nebelaktion verschwinden und lieber in ein Tierheim gebracht werden.
Super Idee - die sind auch immer froh, wenn sie weitere Tiere aufnehmen müssen, obwohl diese ein Zuhause haben.
Nebenbei wurden die Tierschutzvereine der Umgebung alarmiert, was die Tierhalterin sicherlich auch zu Begeisterungsstürmen hinreissen wird.

Und warum das ganze Theater? Weil der Kater über Nacht draussen bleiben muß und für ein junges Tier zu wenig zu fressen bekommen würde.
Wer hat Tipps gegeben, wie man den Kater dazu bekommt über Nacht nicht so laut zu sein?
Wer steht daneben, wenn er sein Futter bekommt?
Wer weiß, wie sich die Leute sonst um den Kater kümmern?
Keiner - aber alle brüllen sofort "Nehmt denen die Katze weg!".

Wie würdet ihr euch fühlen, wenn eure Katze auf einmal weg ist und ihr nicht wisst, was mit ihr passiert ist?
Und das Ganze nur, weil einer denkt, sie hätte es bei euch nicht gut ...

Wer hat auch nur einmal wirklich an den Kater gedacht? Hat er es in seinem Zuhause nicht besser als im Tierheim - wärt ihr echte Tierfreunde würdet ihr überlegen, wie man die Situation für ihn verbessern kann, sofern dazu wirklich ein Grund besteht. Es war keine Rede davon, dass er verhungert aussieht und dass ihn seine Besitzer nicht lieben. Nur davon, dass er nachts vor einem Balkon sitzt und bettelt, weil er dort Futter bekommt - und welche Katze tut das nicht, wenn man sie anfüttert?
Aber selbsternannte Tierschützer sind ja gerne mal etwas dramatisch und sehen in jeder Kleinigkeit einen Anlass Tiere wegzunehmen.

Sicher ist Tierschutz wichtig und bei solchen Tierschützer sogar mehr denn je.
Wenn man sieht, was "Tierschützer" schon alles angerichtet haben und wie viele (sogar stark bedrohte) Tiere durch sie den Tod fanden, schämt man sich fast schon im Tierschutz tätig zu sein.

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